Auf und Ab

Nun endlich haben wir angefangen uns durch den Urwald zu schlagen, um so schnell wie möglich Baumaterial zu unserem Häuschen bringen zu können. Es soll eine Schotterpiste werden, die möglichst ohne viel bergauf und bergab, Autos und auch kleineren LKWs den Zugang zum Bayo ermöglichen soll. Zunächst beschließen wir einen schmalen Weg durchs Dickicht zu schneiden, um zu schauen, ob und wo es möglich wäre. An 5 Tagen sägen, hacken und schneiden wir einen Pfad durchs Gebüsch. Da stoßen wir dann schon auf erste Hindernisse, und damit sind nicht nur Bäume, Felsbrocken und zu schmale Terrassen gemeint.

 

Eine der Terrassen gehört Antonio Izquierdo Igual, der ein Sommer-Bewohner Olbas ist, und zufällig gerade auch im Dorf weilt. Die meisten Landbesitzer, die wir fragen wollen, sind nicht so leicht auffindbar. Unser erstes Gespräch verläuft nicht unfreundlich, wenn auch zunächst ergebnislos. Wir bitten ihn um das Wegerecht, er will sich zunächst genauer erkundigen. Er bietet uns das Stückchen Land aber sofort zum Kauf an, und zwar für 3000 €. Wir haben sofort ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Ein Stück Land, dass laut gängiger Preise nur kaum 200 € wert ist, kann er uns doch nicht ernsthaft zu diesem Preis anbieten ! Und: Denkt er überhaupt daran, uns Wegerecht zu gewähren?

Wir beschließen, ihm noch ein wenig mehr Zeit zu geben, damit er sich zum Thema des Wegerechts erkundigen kann, ziehen selbst Erkundigungen ein und suchen parallel eine alternative Route für unsere Pista, die wir auch finden. Dafür müssen wir eine Terrasse weiter nach oben, was natürlich Schwierigkeiten mit sich bringt. Je mehr Höhenunterschied es gibt, desto sorgfältiger müssen wir die Pista befestigen, und, in diesem konkreten Fall gilt es auch noch mehrere große Steine zu beseitigen.

Die Absage von Antonio kommt brüsk, jedoch nicht unerwartet. Was uns im Moment mehr Sorgen macht, ist der Kostenvoranschlag des Baggerfahrers Tano, dessen Hilfe wir beim Bau de Pista benötigen. Nach heftigem Zähneknirschen finden wir uns auch damit ab.

Nachdem wir die Genehmigung vom Forstamt eingeholt haben, und unser Antrag auf die Pista beim Aragonesischen Umweltamt läuft, bleibt uns nur noch, einen letzten Landbesitzer zu kontaktieren bevor es los gehen kann. Der Name dieses Mannes ist uns vertraut, jedoch verbinden wir keine angenehmen Erinnerungen mit ihm. Er gehört zu der Familie, die uns vor ca. 1 Jahr die endgültige Absage für das andere Haus auf dem Bayo gegeben hatte. (siehe Alles Anders) Wir wollen es bestmöglich anstellen und fragen einen Freund, der den Besagten kennt, ob er nicht für uns mit ihm verhandeln könnte. Er willigt ein, und schon bald haben wir unsere Antwort: Er lässt uns über sein Land passieren, allerdings nur, um Material zu unserem Haus zu bringen, d.h. nach Ende der Bauzeit, darf die Pista nicht mehr benutzt werden und soll wieder verwildern…

Da stehen wir nun da wie 2 begossene Pudel: keine Ahnung, wie wir sein Land nun auch noch umgehen können, und die Variante einer vorübergehenden Pista steht vollkommen außer Frage, da wir unser Geld nicht sehr locker zu sitzen haben.

Was können wir also erst einmal anderes tun als die Scheuklappen aufzusetzen, und uns einer weiteren wichtigen Angelegenheit zu widmen: der Acequia. Denn Wasser brauchen wir in jedem Fall auf dem Bayo.

 

 

Ein Kommentar


  1. Hm. War denn Thema, wie lange die Bauzeit sein darf? Wenn 3-5 Jahre drin sind wäre das doch vielleicht gar nicht so schlecht.

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